YouNow, Periscope, Meerkat, …
Live-Berichterstattung ist ohne Frage das Thema der Saison. Bei dem Hunger nach Echtzeit-Bewegtbild geht ein neues Tool für den Kurznachrichtendienst Twitter fast unter: Dabei ist Curator ein Echtzeit-Alleskönner, eine Bereicherung für Recherche und Storytelling – und bei genauem Hinsehen nur bedingt vergleichbar mit Storify.
Curator überzeugt mit einem umfangreichen Filter-System. Das legt fest, welche Tweets in den Livestream einlaufen. Die Kriterien lassen sich mit einer Art Baukasten-System präzise definieren. Mögliche Filter-Optionen betreffen:
Sogar die Stimmung ist ein mögliches Kriterium – lachenden und weinenden Smileys sei Dank. Damit ist klar: Nicht alle der möglichen Kriterien sind für die tägliche Anwendung sinnvoll. Aber: Noch nie war es so einfach, in der Tweet-Flut mitzuschwimmen.
So lassen sich überfrachtete Timelines ausdünnen und der Tweet-Konsum auf ein schaffbares Maß reduzieren. Als Livestream-Quelle lassen sich dafür auch Listen oder einzelne Autoren einspeisen. Die werden ergänzt mit einer Bedingung zur Anzahl der Favorisierungen und Retweets, die ein Post ansammeln sollte, bevor er angezeigt wird. So wird die Twitter-Gemeinde selbst zum Qualitäts-Filter, der Nutzer sieht nur noch die „viralen“ Highlights. Auch im redaktionellen Alltag sind viele Szenarien denkbar, die sich leicht integrieren lassen.
Nutzen können Curator jedoch nur Publisher und Journalisten, die sich für einen Zugang über ein Online-Formular bewerben. Das Freischalten dauert immerhin nur wenige Tage.
PS: Und selbstverständlich bindet Curator auch Periscope-Beiträge ein – damit ist der Tweet-Livestream kein Gegentrend zum Bewegtbild-Livestream, sondern eine gute Ergänzung.